Film

Regie: Susana Nobre

Buch: Susana Nobre
Kamera: Paulo Menezes
Ton: João Gazua
Montage: João Rosas, Susana Nobre Sound Design: Hugo Leitão
Kostüm: Nádia Henriques
Produzenten: João Matos - Terratreme Filmes
Mit: Amindo Martins Rato, Maria Carvalho, Joaquim Veríssimo
Weltpremiere: Berlinale Forum 2021

Portugal
2021, 70 Min
16mm, Farbe, DCP
Portugiesisch mit dt. oder engl. Untertiteln

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Jack's Ride

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OT: NO TÁXI DO JACK

Joaquim steht am Ende seines Arbeitslebens. Er hat sich auf einen Deal mit seinem Arbeitgeber eingelassen und wird nach kurzer Arbeitslosigkeit früher in Rente gehen. Vorher muss er noch durch ein paar Pro-forma-Bewerbungen beweisen, dass er sich um Arbeit bemüht hat. Seine Tour führt ihn durch ländliche portugiesische Industriegegenden und in Fabriken, in denen Stillstand herrscht. Arbeit gibt es wenig, aber alle müssen irgendwie beschäftigt werden, notfalls durch staatliche Maßnahmen. In den 70er Jahren war Joaquim von hier aufgebrochen, um sein Glück in New York zu suchen. Dort war er Taxifahrer und Chauffeur und hat viel erlebt. New York als Rückprojektion und autobiografischer Bezugspunkt ist ein wichtiges Leitmotiv in diesem Film, der ein schönes Spiel zwischen Realität und Inszenierung betreibt. Joaquim hat Stil und strahlt Weltläufigkeit aus. Wenn er im 4:3-Format im Mercedes Elegance durch die Gegend fährt – stets gut frisiert und im auffällig gemusterten Hemd – erinnert er an einen US-Serienhelden der 70er. In seinem Leben war er vieles: Arbeiter, Migrant, Ehemann und Freund. Man würde sich freuen, gelegentlich zu hören, wie es ihm als Rentner ergeht. (Text zur Uraufführung im Berlinale Forum, 2021)

Im Sommer lief „Jack’s Ride“ im Programm des Internationalen Forums des Jungen Films. Einer der spannendsten Filme der diesjährigen Berlinale bekommt nun einen kleinen, hochverdienten Kinostart.
– Bert Rebhandl, tip-Berlin
„Der Film, wunderschön fotografiert und auf 16 Millimetern gedreht, verwebt das Gegenwartsbild einer krisengeschüttelten Region mit den Kinobildern, den Dokumentarfilm mit der Fiktion. (...) Mit Joaquim tritt ein charismatischer, geradezu genrefilmhafter Protagonist ins zeitdiagnostische Bild. In seinen besseren New Yorker Jahren hat sich der stilbewusste Mann eine Garderobe zugelegt, die heute immer noch für einen Auftritt gut ist. Ein Trenchcoat, eigenwillig gemusterte Hemden, sein immer noch volles schwarzes Haar und der Mercedes Elegance verleihen ihm den Appeal eines Serienhelden aus den 70ern.“
– Esther Buss, DER STANDARD