Über Wolf

Text "The Story of Wolf" von Anouk De Clercq, Auszug aus dem Buch Where is Cinema?, herausgegeben von Archive Books

The book is compiled of portraits of film initiatives from around the world, interwoven with conversations with adventurers who have rebooted movie theatres or built them up from the ground, in the hope that it can be an inspiring compendium for future cinema builders, filmmakers, film curators and film lovers.

Anouk De Clercq in conversation with Verena von Stackelberg, Ana López Ortego and Daniel Bejarano, Ilona Jurkonytė and Ugnė Marija Andrijauskaitė, Adam Pugh, Thomas Liu and Silja Espolin Johnson, Erika Balsom, Beatrice Gibson, María Palacios Cruz and Ben Rivers, Heather Lane and Mia Ferm.

Mit Dank an Anouk und Chiara

Über Wolf

Wolf ist ein unabhängiges Programmkino in Berlin-Neukölln mit zwei Sälen, einem flexibel bespielbaren Studio und einer Café-Bar. Der Schwerpunkt des Programms liegt auf zeitgenössischem künstlerischen Filmschaffen. Alle Filme werden im Original gezeigt. Der Bezug zur unserer unmittelbaren Nachbarschaft ist uns genau so wichtig wie der zur Szene lokaler und internationaler Film- und Kulturschaffender. Dafür bieten wir zahlreichen Filmfestivals, Künstler*innen und Initiativen eine Bühne und einen Ort für Begegnungen und Austausch. Unser Anliegen der lebendigen Vermittlung internationaler Filmkultur und einer Auseinandersetzung mit und über Film setzen wir auch im Rahmen verschiedener Filmbildungsprojekte mit Kindern und Jugendlichen um. Darüber hinaus vertreiben wir mit unserem eigenen Verleih Steppenwolf ausgewählte Filme. Unter Wolfs Dach befindet sich auch das gemeinsam mit Marcin Malaszczak gegründete Postproduktionsstudio Planemo.

The Story of Wolf

von Anouk De Clercq

Wolf fand sein Zuhause im Erdgeschoss eines Wohnhauses an der Ecke Wildenbruch-/Weserstraße, zweier sich kreuzender Straßen in Berlin Neukölln. Wolf beherbergt zwei Kinosäle, die in enger Zusammenarbeit mit Filmmacherinnen gestaltet wurden, ein Studio, in dem die Grenzen der konventionell verstandenen Kinoleinwand infrage gestellt werden, und eine Bar. Vor Kurzem wurde eine Postproduktionsfirma angegliedert. Auch Workshops und Panel-Diskussionen finden im Wolf statt und so entsteht ein Ort, an dem Filminteressierte und Expert*innen sich treffen und austauschen.

Viel ist geschehen seit dem 20. Dezember 2011, dem Tag, an dem Verena von Stackelberg zum ersten Mal einen Fuß in das Gebäude setzte. In den Jahren vor der Eröffnung am 1. März 2017 haben sie und ihr Team an Mitarbeiter*innen und Freiwilligen sich dem ungenutzten und zerfallenden Ort angenommen und ihn in eins der lebendigsten Kinos der Stadt umgewandelt.

Der Ort selbst weist vor dem Einzug von Wolf eine lange und interessante Geschichte auf. So befanden sich dort zuvor eine Buchbinderei, ein Waschsalon, eine Bäckerei namens Wolf Gramm (ein glücklicher Zufall, der erst entdeckt wurde, als Wolf schon lange Wolf hieß), ein Tabakladen und ein Bordell. Spuren der einstigen Bewohner*innen des Gebäudes waren allgegenwärtig als im August 2015 mit der Arbeit begonnen wurde – von den in leuchtendem Pink gestrichenen Wänden bis hin zu im Betonboden verewigten Fußabdrücken eines früheren Bewohners.

Verena von Stackelberg: „Ein vor sich dahinbröckelnder Ort mag einen gewissen Charme versprühen, schafft aber leider nicht den idealen Rahmen für ein komplett betriebsfähiges Kino. Ich bin mir sicher, dass du dir vorstellen kannst, welche Aufgaben auf uns zu kamen. Elektroarbeiten, Wände einreißen, neue hochziehen, neue Böden, Streichen, Putzen…der Umstand, dass wir uns in einer Wohngegend befinden, bedeutete, dass Lärm ein großer Faktor war und das führte wiederum dazu, dass der Vorführ- und Cafébereich schalldicht gemacht werden musste. Die ganze Arbeit wurde von einem Team an unersetzbaren Fachleuten und vielen enthusiastischen Freiwilligen bewerkstelligt.“

Die einzige Möglichkeit, einen Eindruck von der immensen Veränderung zu vermitteln, die das Gebäude durchlebt hat, ist durch Bilder. So wird das Herz, das im Zentrum dieses Ortes schlägt, sichtbar. Wolf öffnete seine Türen passenderweise gleichzeitig mit der Berlinale, richtete in diesem Rahmen eine Panel-Diskussion über die Zukunft von Kinos aus, und zog so innerhalb der ersten Woche viele unterschiedliche Gäste aus der ganzen Welt an.

VS: „Ich habe mich in Film und Filmemachen bereits als Teenager verliebt und dann Fotografie und Filmwissenschaften in London studiert. Als ich als Platzanweiserin im Curzon in Soho arbeitete, entbrannte mein Herz endgültig für alles, was mit Kino zu tun hat. Etwa zur selben Zeit las ich Jonas Mekas' Movie Journal und verstand, dass Kino eine Macht besaß, derer ich mir zuvor nicht bewusst war. Das veränderte meine Sicht auf das Filmemachen und auf die Erfahrung des Filmschauens. Ich erkannte, was eine Programmleitung tatsächlich ausrichten kann und mir wurde die Relevanz eines guten Kinos bewusst und der Einfluss, den es auf eine ganze Stadt haben kann. Ein Kino zu betreiben kann schöpferisch sein, genau wie das Filmemachen an sich. Jonas Mekas spricht sehr leidenschaftlich über Unvollkommenheit. Das gab mir Mut.“

Mut bedarf es in der Tat, um einen verwahrlosten Ort in ein lebendiges Kino umzuwandeln. Man könnte aber auch sagen, dass es ebenfalls Mut benötigt, um Kino weiterhin als eine gemeinschaftliche Erfahrung zu betrachten.

Seit der Zeit, in der Jonas Mekas sein Tagebuch verfasste (1959-1971), hat sich die gesamte Kinokultur stark verändert. Das bewegte Bild ist allgegenwärtig. Multiplexe sprießen aus dem Boden. Leute sehen sich Filme zuhause auf einer Vielzahl von Bildschirmen an und Künstler*innen zeigen ihre Filme wiederum in Museen.

VS: „Die Menschen werden es immer lieben, in einem abgedunkelten Raum zu sitzen und gemeinsam mit anderen einen Film anzuschauen. Ich denke allerdings, dass sich die Art und Weise, wie wir Kinos betreiben, ändern muss. Um Leute anzuziehen, die bereit sind, Filme zu erleben, die nicht unbedingt an jeder Straßenecke beworben werden, muss man einen Ort des sozialen Austauschs schaffen, an dem man sich zuhause fühlen kann und trotzdem eine Erfahrung bieten, die man allein daheim so nicht haben kann. Ich habe nichts dagegen, sich online Filme anzuschauen; einen Film in einem Kino zu sehen ist schlichtweg ein anderes Erlebnis. Man ist fokussiert und ergriffen, im Sinne, dass man nicht einfach den Film anhalten kann, um seine Mails zu checken. Der Sound, die Bilder und die Anwesenheit anderer Menschen im Publikum verändern die Art, wie man einen Film wahrnimmt, komplett. Andererseits waren wir uns immer im Klaren darüber, dass wir auch darüber nachdenken müssen, was aus dem Kino als solches in Zukunft werden kann, wenn wir heute ein Kino ins Leben rufen.“

Der Umstand, dass unsere Leben größtenteils virtuell gelebt werden, lässt manche unter uns wiederum nach allem Taktilen lechzen, woraus etwa eine neu erweckte Begeisterung für Vinyl resultiert, sowie ein wieder belebtes Interesse am analogen Filmemachen. Da es schon immer dagewesen zu sein scheint und greifbar ist, können wir eine Beziehung dazu herstellen. Das bedeutet allerdings nicht, dass man als Kino einfach zu einem nostalgischen Verständnis davon zurückkehren sollte, was es bedeutet, einen Film wirklich zu erfahren. Ganz im Gegenteil: für ein Kino im 21. Jahrhundert ist ebenso wichtig, die Grenzen konventioneller Filmvorführungen in Frage zu stellen.

VS: „Das bewegte Bild und die wesentliche Idee von dem, was Kino ausmacht, ändern und erweitern sich andauernd. Wolf möchte nicht nur die Arbeit von Filmemacher*innen im traditionellen Sinne unterstützen, sondern interessiert sich auch für Künstler*innen, die mit Film arbeiten. Aus diesem Grund war es uns wichtig, neben den zwei Vorführräumen auch einen Raum zu haben, der sich sowohl an die Zukunft des bewegten Bildes als auch an die Bedürfnisse, die Filmemacher*innen und Künstler*innen haben, wenn es um die Präsentation ihrer Arbeit geht, anpassen kann. Zu diesem Zweck haben wir einen gesonderten Ort, genannt das Studio, ins Leben gerufen. Dort haben wir einen schwarzen Vorhang angebracht, den wir um 360° zuziehen können, um so eine Black Box zu erschaffen; wird er geöffnet, kommen weiße Wände zum Vorschein, sowie ein großes Fenster, durch das Tageslicht eindringt. Die Leinwand ist mit spezieller Leinwandfarbe an die Wand gepinselt, eine sehr simple Ausstattung. Wir haben bereits ein Virtual Reality Projekt, Podiumsdiskussionen, Workshops zum kreativen Prozess des Colour Gradings und eine Vorlesung über die Verwendung von Farbe in den Filmen von Hitchcock gehostet. Jeden Montag kommt eine Gruppe von Schüler*innen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren vorbei und lernt, wie man ein Kinoprogramm gestaltet, wie man einen Super8-Film dreht, wie man improvisiert schauspielert. Diesen separaten Ort brauchen wir, um Wolf zu der Kino-Community zu machen, die es sein soll.“

Ein weiteres Motiv, das für einen zusätzlichen Ort spricht und auch der Grund dafür war, dass Wolf zwei Vorführräume anstatt eines großen eingerichtet hat, ist finanzieller Natur. Ein neues Kinoprojekt fußt auf Ideologie und Ökonomie zugleich: um zu überleben, sollte alles, was getan wird, beidem dienen. Das Ziel ist es, dein Kino finanziell rentabel zu machen und gleichzeitig Spaß zu haben und deinen Idealen treu zu bleiben. Im Falle von Wolf ist der Umsatz abhängig von den Einnahmen der Bar, den Ticketverkäufen, der Vermietung der Vorführräume, des Studios und der Post-Produktionsräumlichkeiten sowie von Förderungen.

VS: „Ich wollte nie, dass Wolf ein ausschließlich fremdfinanziertes, mausoleumsartiges Kino ist. Ich kann mich nicht damit anfreunden, wenn Leute sagen, dass Kinos zukünftig komplett von staatlichen Förderungen abhängig sein werden, da sie sonst nicht existieren können. Das ist eine sehr triste Perspektive, denn es vermittelt die Nachricht, dass Kinos sich nicht über Wasser halten können, und du, wenn du dich etwa für eine Karriere als Filmemacher*in entscheidest, betteln, leihen oder stehlen musst und immer von der Gunst anderer abhängig sein wirst. Während ich in London im Curzon arbeitete, sah ich hingegen, dass man sich selbst ein Bein stellen kann, wenn die ökonomische Dimension von Dingen mit der Programmgestaltungsseite konkurriert. Geld zu verdienen, indem du deine Kinosäle vermietest oder finanziell verlockende Deals mit Verleihern abschließt, bedeutet, dass du nicht genug Zeit hast um Filmen, an die du wirklich glaubst, eine echte Chance zu geben. Ich habe London verlassen, weil es viel zu teuer wurde und das hat unsere Art der Programmgestaltung komplett verändert. Am Ende ging es aufgrund des finanziellen Drucks nur noch um Profit und kaum noch um Filme. Obwohl ich also möchte, dass Wolf unabhängig ist, ist mir klar, dass wir ohne gewisse Förderungsmöglichkeiten nicht die Freiheit besäßen, das Programm so zu gestalten, wie wir wollen. Ohne Förderungen wären wir ein kleineres Team mit einem weniger spannenden Programm. Um ein Kino zukunftsfähig zu machen, müssen wir junge Leute erreichen. Wenn wir aber ökonomische Modelle entwickeln, die uns unter Druck setzen, dann können sich junge Leute die Tickets nicht mehr leisten. Mit Wolf wollten wir ein einen Ort schaffen, der in der Lage ist, die Unkosten zu decken und gleichzeitig Leute dazu einlädt, sich Filme für einen angemessenen Preis anzuschauen.“

Für gewöhnlich benötigt ein Arthouse Kino drei oder vier starke Titel pro Jahr, um sein Bestehen zu sichern. Dadurch, dass Wolf auch andere Ressourcen hat, kann experimentiert bzw. können andere Entscheidungen getroffen werden, da das Kino nicht ausschließlich von einem umsatzstarken Film anhängig ist. Als man etwa Moonlight nicht bekommen konnte, entschloss man sich, I Am Not Your Negro zu zeigen. Abgesehen von dem Umstand, dass die beiden Filme allein dadurch an Reiz gewannen, dass sie zur gleichen Zeit in der gleichen Stadt in die Kinos kamen, ist I Am Not Your Negro einer der Filme mit dem bislang besten Umsatz an Wolfs Kinokasse. Wolf war deutschlandweit das einzige Kino, das dem Film einen gebührenden Platz in der 20-Uhr-Schiene gab.

VS: „I Am Not Your Negro wurde zwei Wochen nach seinem Kinostart bei Arte gezeigt und einige Kinos nahmen den Film deswegen nicht ins Programm, weil sie gegen dieses kurze Zeitfenster waren. Ich hingegen habe keine Angst vor VOD. Mir macht es nichts aus, wenn ein Film, der bei uns läuft, gleichzeitig online zu sehen ist, weil das zwei verschiedene Dinge sind. Wenn aber ein Film auf Blu-ray veröffentlicht wird, dann bedeutet das, dass er online illegalerweise verfügbar ist und dann finde ich es schade um den Film. Bestenfalls sollte ein Film dann auf der Website des Kinos online verfügbar sein - sogar, wenn er zeitgleich in ebendiesem Kino läuft - sodass der Profit zumindest dem Film, der/ dem Filmemacher*in und dem Kino zugutekommt, anstatt dass er auf illegalem Wege angeschaut wird.“

Wenn wir Kino als gemeinschaftliche Erfahrung betrachten, dann geht das mit der Überlegung und Entscheidung einher, auf welche Art und Weise wir einen Film anschauen. Audiovisuelle Bildung kann dem Publikum dabei helfen, anders darüber nachzudenken, wie es ein Film auf die Leinwand gebracht hat. Leute im Allgemeinen, aber selbst Filmemacher*innen, wissen oft sehr wenig über die Arbeit, die dahintersteckt, ein Kino ins Leben zu rufen, ein Programm zu gestalten, einen Film zu vermarkten und ihn zu verleihen. Vom Anfang an wollten die Gründer*innen von Wolf einen Ort mit einem größeren Verständnis für die Arbeit des jeweils anderen schaffen; und von Anfang an haben sie ihr Publikum in den Prozess der Ausgestaltung des Kinos miteinbezogen.

Die Berliner Kieze sind von zentraler Bedeutung für das Leben ihrer Bewohner*innen. Es ist möglich, ein inselhaft organisiertes Leben rund um das eigene Zuhause zu leben. Jeder Kiez bietet alles, was man braucht; und in diesem Sinne lässt sich die Idee eines Kiez-Kinos leicht entwickeln. In den Jahren vor der Eröffnung von Wolf wurde eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen. Die Vorstellung war nicht nur, Geld für die Renovierung aufzutreiben, sondern auch eine starke Community rund um das Projekt aufzubauen. Es fanden regelmäßige Gesprächsrunden mit Nachbar*innen, Filmemacher*innen und Künstler*innen über Wolf und das, was es sein könnte, statt.

VS: „Zu Beginn haben wir das Projekts durch private Kredite finanziert, da uns keine Bank ernst nahm. Als wir die Crowdfunding-Kampagne starteten, boten wir den Leuten verschiedene Optionen an: sie konnten vorzeitig Kinotickets erwerben, Hoodies oder Beutel mit unserem Logo kaufen, die Kinoräumlichkeiten für zwei Stunden lang nutzen oder die Patenschaft für einen Kinosessel übernehmen. Ich finde die Idee schön, zu wissen, dass es einen Kinosessel mit deinem Namen darauf gibt. Es ist eine sehr romantische Vorstellung, so als würde man einen Stern oder etwas ähnliches kaufen.“

Im Zuge der Kampagne wurden 55.000 Euro gesammelt. Obwohl das wie eine hohe Summe scheinen mag, wurden 19% davon versteuert und es gab Vorausgaben: ein Promotion-Video, einige Events wurden organisiert und natürlich waren viele Arbeitskräfte involviert. Möglicherweise von mehr Gewicht, als das Geld, das gesammelt wurde, sind aber die 1000 Personen, die Wolf aktiv unterstützt haben.

VS: „Wir wollten immer, dass Wolf mehr als nur ein Kino ist. Wir wollten, dass es wie ein Kreislauf ist, der Filmemacher*innen von einem frühen Zeitpunkt an unterstützt, Arbeiten in der Machphase zeigt, das Publikum bildet und dieses für den Prozess des Filmemachens sensibilisiert. Im Gegenzug werden die Menschen vielleicht aufgeschlossener in Bezug auf die Filme, die sie sich anschauen. Audiovisuelle Bildung ist sehr wichtig für die Zukunft des Kinos, deswegen müssen wir auch Kindern beibringen, wie schön Film- oder Kinomachen sein kann. Es geht um den Versuch, die vielfältigen Aspekte der Kinokultur zu vereinen. Unsere Aufgabe umfasst weit mehr, als lediglich ein Kino zu betreiben.“

Wolf hat einen Sinn für das große Ganze und deutet dem Publikum behutsam den Weg zu wunderbaren, eigenwilligen und unbekannten Filmen. Um Kino überdauern zu lassen, braucht jedes einzelne Filmtheater ein Herz in seiner Mitte.

Text "The Story of Wolf" von Anouk De Clercq, Auszug aus dem Buch Where is Cinema?, herausgegeben von Archive Books

The book is compiled of portraits of film initiatives from around the world, interwoven with conversations with adventurers who have rebooted movie theatres or built them up from the ground, in the hope that it can be an inspiring compendium for future cinema builders, filmmakers, film curators and film lovers.

Anouk De Clercq in conversation with Verena von Stackelberg, Ana López Ortego and Daniel Bejarano, Ilona Jurkonytė and Ugnė Marija Andrijauskaitė, Adam Pugh, Thomas Liu and Silja Espolin Johnson, Erika Balsom, Beatrice Gibson, María Palacios Cruz and Ben Rivers, Heather Lane and Mia Ferm.

Mit Dank an Anouk und Chiara

Wolf Rudel

Wolf Unterstützer*innen

Alex Thiele, Hajo Schäfer, Katja Adomeit, Dagmar Jacobsen, Bernhard Karl, Arvid Wölfel, Conny Lohmann, Catherine Ricoul, Jack Howard, Jonathan Howell, Britt Dunse, tony jones, Steffen Gerlach, Stephan Wagner, F. J. Passamonte, Franzis Walther, Alexander Wadouh, Noel Qualter, Milena Fess- mann, Leila Zanzibar, Katharina Bellena, Ludmila Cvikova, Frédéric Jaeger, Beth Sanders, Chrischa Oswald, Jakob Huefner, Sebastian Böhm, Fabian Gasmia, Henning Kamm, Thomas Lovegrove, Ursula Reber, Dominic Fitzgerald, Monika Kijas, Nawid Sarem, f.u.c. Film, Dickon Bevan, Sandro Fiorin, Michael Maggiore, Stefan Oliveira-Pita, Christoph Gröner, Magda Wystub, Irene von Alberti, J.-C. Simon, Matthias Luthardt, Anke Hentschel, Paul Andexel, Madeleine Girke, Stefan Adrian, R. Golembiewski, K. Stavrianou, yannis trouinard, Ruth Maiazza, Hoggard Wagner, Maria Drandaki, Yorgos Tsourgiannis, Laura Heberton, Kris SP, Alexander Stein, Johanna Domke, Jon Sanders, Ann C. Renninger, Ashley Horner, Toby Cornish, Anke Petersen, Kate Chamuris, Katya Sander, Sean Jourdan, Carla B. Guttmann, Adrien Aumont, Jan Grygoriew, Christine Kolbe, Birgit Kniep-Gentis, D.-M. De la Vega, Iana Stefanova, Jakob Lass, Martin Heisler, Felix von Boehm, Jason Kohl, rebekkan garrido, Marita Neher, Marga Boehle, Marcin Malaszczak, Maria Rogel, Hannes Rössler, Sebastian Gutierrez, M. Blankemeyer, Mathilde Benignus, Imogen Heath, Catalina Rojas, Jamila Wenske, Hermann Horn, Claudia Steffen, Paola Barreto, Sn Cleemann, Maike Höhne, Frank Klaffs, Claudio Pfeifer, M.&V. Baumgartner, Jochen Jezussek, Sophie Funke, Jan Krüger, Judith Holzer, Connie Walther, René Fietzek, Benny Drechsel, Eva Stotz, Stephanie Riess, Martin Danisch, F. Koerner v. Gustorf, Uli M. Schueppel, Fabian Altenried, Sophie Kluge, Franz Rodenkirchen, Jochen Laube, Lieke Anne, Felix Stienz, Federico Spoletti, Alan Bishop, Sabine Steyer, Suse Marquardt, Michael Hehl, Adrian Baumeister, Fully Flared-Films, Philip Schramke, Bernd Fraunholz, Nakako Takei, Titus Kreyenberg, Aurelie Moigno, Julia Harries, Lopes Priscila, Edvinas Pukšta, Rita K. Konrad, Z. Kerschberg, WOLF Consultants, Wolfgang Wimmer, Joachim Kurz, Vanessa Temps, Khalid Abdalla, Michael Brent Adam, Mark Adams, Nils Aguilar, Abdul ilah Albayaty, Hana Albayaty, Leila Albayaty, Bastian Albers, Vik Aleksandrovich, Lobna Allamii, Eva Therese, Alshut, Michael Amberg, Ulf Aminde, Jona Armborst, Nike Arnold, Michael Arnon, Thomas Arslan, Sam Ashby, Toby Ashraf, Emily Atef, Ute Aurand, Sophie Auriault, Melanie Autenrieth, Solmaz Azizi, Gaby Babic, Anabel Bach, Katinka Bach, Michel Balagué, Boris Balin, Magda- lena Banasik, Axel Bangert, Tom Bartels, Jule Bartram, Elisabeth Baulitz, Clara Bausch, Peter Bausch, Guillaume Bazan, Julia Becker, Maximilian Becker, Sven Becker, Dennis Beckmann, Christine Beilharz, Jotinka Bell, Johanna Bentz, Edward Berger, Max Berger, Johannes Bergill, Laura Bierling, Lars Bilharz, Niklas Binder, Vincent Biot, Pivi Black, Larissa Blau, Martina Bleis, Frances Bodomo, Manfred Bogner, Konstantin Bojanov, Aline Bonvin, Aisha Borkowsky, Luca Jacob Borkowsky, Alessandro Bortolazzo, Georg Bosch, Lorna Bösel, Barbara Bossuet, Silke Botsch, Julien Bouille, Nick Bradshaw, Anke Brandt, Verena Brandt, Ulrich Braun, Eva Breitbach, Lars Breuer, Sophie Brown, Hannes Brühwiler, Andrew Bujalski, Georg Bütler, Daniel Calladine, Barney Calman, Michelle Carey, Ilaria Celestini, Bryn Chainey, Samia Chancrin, Laura Christine, Elly Clarke, Johannes Conrad, Katha- rina Copony, AC Coppens, Laura Coppens, Marta Cortés, Mario Santos, Emiliano Santos, Matias Santos, Melanie Crawley, Davide Crivelli, Joseph Curran, Michael Dahm, Robert Damrau, Jörg Daniel, halina daugird, Ana David, Cathy de Haan, Eude de Montgolfier, Helen de Witt, Josephine Decker, Noaz Deshe, Michel Diercks, Armin Dierolf, Laurin Dietrich, Stefanie Dilger, Viktor Dill, Paul-Jasper Dittrich, Benny Drechsel, Lea Dror-Batalion, Willem Droste, Anne Düe, Michaela Düll, Melissa Dullius, Marylise Dumont, Gareth Eagles, Ann Edwards, Dagmar Ege, Susa Ehlers, Peter Eiff, Tamer El Said, Frieda Erhart, Ralph Eue, Gareth Evans, Gritta Ewald, Lukas Feigelfeld, Anja Feilke, Lori Felker, Ailsa Ferrier, Alex Finkle, Pierre-Emmanuel Finzi, Marcus Fjellström, Fiona Fletcher, Philip Foxwood, Otto Franke, Harald Friedrichs, Janosch Friedrichs, Anita Fritz, Christian Frosch, Charlene Fuchs, Kat Fürnkranz, Loreta Gandolfi, Murielle Gandre, Bärbel García Salpeter, Isa Ge, Lorenzo Gentili, Antje Gerber, Charles Gertmenian, Christian Glaeser, Mun Go, Veronika Go, Emma Gräf, Barbara Granato, Carmen Gray, Ingo Grell, Danny Gronmaier, Simon Groß, Bastian Günther, Katharina Günther, Peter Gunzenhauser, Lisa Gutermuth, Philipp Haber- landt, Dominique Haensell, Esther Hafner, Martin Hagemann, Thomas Hailer, Basim Hajar, Schäfer Hajo, Mahelia Hannemann, Christian Hansson, Helena Hansson, Saga Hansson, Oli Harbottle, Aaron Harding, Anna Sofie Hartmann, Jana Hartmann, Nicole Hartmann, Frances Harvey, Tina Haseney, Frank Hauschildt, Isabelle Heereman, Lorenz Hegel, Patrick Heidmann, Hans Christian Heinemeyer, Thilo Heinzmann, Frank Heise, Igor Heitzmann, Sophie Heldman, Juliette Hell, Thomas Helm, Anna Henckel-Donnersmarck, Vera Herchenbach, Janina Herhoffer, jasmin herkel, Verena Herz, Katha- rina Hiersemenzel, Simon Hillmann, Maren Hobein, Anna Hoffmann, Lena Hoffmann, Simon Hofmann, Majella Horan, Friederike Horstmann, Rene Horvath, Daniel Hübschmann, David Hudson, Kelly Hughes, Anita Iniessoh, Elhum Irani, Laura Izuzquiza, Simon Jablonski, Gesa Jäger, Maria Jahn, Veronika Janatkova, Sigrid DPA Jensen, Jimmeh Jimmeh, Fabian Joas, Gierlinger Johannes, Louise Johansen, Lisa John, Laura Jung, Sandra Jung, Lena Kammermeier, Steve Kantor, Anna Katchko, Hanna Keller, Sarah Kempin, Nzingha Kendall, Anthea Kennedy, Marietta Kesting, Christof Kiefer, Annette Kilzer, Zsuzsanna Kiràly, Caroline Kirberg, Rainer Kirberg, Tom Kirk, Tatjana Klapp, Carmen Klaucke, Sophie Klebba, Dagny Kleber, Till Kleinert, Anna Kliemann, Marie Kloos, Jan Klöthe, Lea Kneist, Eva und Jürgen Knodel, Matthijs Wouter Knol, Familie Knoop, Ekkehard Knörer, Harriet Knowles, Kristine Knudsen, Tess Knuth, Axel Koenzen, Lill-Ann Koerber, Kathrin Kohlstedde, Steffen Köhn, Andreas Köhnemann, Bessel Kok, Ivana Kollarova, Thomas König, Bastiaan Korner, Simon Köslich, Kuba Kosma, Beate Kosubek, Michael Kotschi, Michael Kotschi, Joji Koyama, Nora Krahl, Nina Kraus, Britta Krause, Katrin Kreinsen, Viviane Kriebisch, David Krippendorff, Almuth Kuchenbäcker, Katja Kuhlmann, Gesine Kusine, Lysette Laffin, Ramon Lamarca, Bernd Lange, Fabian Langer, Anna Laura, Lise Lautenbacher, Katja Lautenschläger, Bill Lawrence, Kristin Lawrenz, Paz Lazaro, Toby Lee, Amelie Legrand, Silke Lehmann, Sebastián Lelio, Joanna Lemonnier, Kai Lentrodt, Cyril Lepagnot, Anke Leweke, Christiane Lilge, Ivette Löcker, Julia London, Lena Loose, Sharmaine Lovegrove, Emily Lundin, Silvia Lupia, Elena Lustig, Franz Lustig, Sebastian Luther, Mirko Lux, Alexander Maasry, Laura Maasry, James Mackay, Marcin Malaszczak, George Manatos, Pia Marais, Gandre Marithe, Martin Martin, Thomas Martin, Anna Martini, Niklas Marzinek, Carlo Märzke, Gesa Massur, Benoit Maubrey, Maximilian Mayrshofer, Kate McNaughton, Isabelle McNeill, Stefan Mehren, Caroline Meinke, Henrike Meyer, Kira Meyer, Stütz Michael, Toby Miller, Anne Misselwitz, Petar Mitric, Christian Modersbach, Nora Molitor, Birgit Möller, Marlène Monteiro, Judith Morisseau, Hannah Mowat, Kumar Muniandy, Jasel Nandha, Valeska Neu, Stefan Neuberger, Gerrit Neuhaus, Nana Neul, Alexan- der Nowak, Andreas Oberschelp, Freddy Olsson, Chris Oosterom, Agnes Orosz, Kyle Ott, Logan Ouellette, Lia Pack, Jana Pape, Milena Pastreich, Hannah Patterson, Andreas Pauli, Lydia Penke, Jan Peters, Stefan Pethke, Karin Petrovszky, Emma Pettit, Eliaz Peuvedic, C. Pfenninger, Anna Pfitzenmai- er, Raymond Phathanavirangoon, Ruth Pickard, Steph Pierzchala, Caroline Pitzen, Sascha Pohflepp, Jutta Pohlmann, Fritz Polzer, Martina Priessner, Yvonne R., Julian Rabus, Folke Racho, Karolina Raczynski, Julian Radlmaier, Samira Radsi, Lola Randl, Jack Rath, Berthold Rebhandl, Maryanne Redpath, Phlip Rei, Lena Reinhold, Irene Revell, Stephan Richter, Nadja Riegler, Christina Riesenweber, Tose Riesser, Juliette Rigalleau, Jessica Rinland, Selina Robertson, Nick Roddick, Nigel Rogers, Jonas Römmig, Lucy Rosenstiel, Katharina Rost, Charles Rubinstein, Lars Rudolph, Sagago Rumpa, Werner Ruzicka, Mia S., Jonas Saabel, Alexander Sailer, Agnès Salson, Maia Santos, Carlo Sapp, Nawid Sarem, Julie Savary, Sarah Schill, Pascale Schiller, Sebastian Schiller, Angelika Schindler, Nadine Schindler, Wogu S., Mareike Schmale, Julia Schmid-Neuhaus, Laura Schmidt, Ursula Schmidt, Anna Schneider, Christiane Schneider, Morten Schneider, Silvie Schneider, Kathrin Schoemer, Frank Scholz, Hannah Schopf, Catharina Schreckenberg, Carmen Schreier, Lisa Schwabe, Emma Scott, James Scullin, Jana Seehusen, Sebastian Selig, Vroni Senil, Camille Serre, Russell Sheaffer, Mark Shlom- chik, Susann Siebert, Linda Söffker, Steffi Spachmann, Damian Spandley, Wieland Speck, Jan Speckenbach, Michael Spiegel, Gordon Spragg, Ole Sroka, Stefan Stabenow, Petra Stangenberg, Nicole Stecker, Tina Steffan, William Stewart, Sarah Strandt, Stephanie Stremler, Tom Streuber, Marion Strohschein, Wolfgang Stuppert, Angelika Stute, kristin Suckow, Johannes Suhm, Nat Tafelmacher-Magnat, Chloé Tailhandier, Hess Taylor, Lorna Tee, Maja Tennstedt, Christoph Terhechte, Johanna Terhechte, Andre Terwei, Jonas Thaysen, Agathe Theodore, Marc Thiebaut, Hugh Thorn, Alissa Timoshkina, Laure Tinette, Nadja Tobias, Cecile Tollu-Polonowski, Laura Tonke, Jack Toye, Monika Treut, Tina Tripp, Feli Tsibanouli, Abdul Twebti, Syllas Tzoumerkas, Fokko Ukena, Sonja Umstätter, Annabelle Vassallo, Livia Verstegen, Moise Victor, Lilo Viehweg, Flore Vigneron, Anette Violet, Luise Voerkel, Jörg Volkmar, Petra Volpe, Max von Aderkas, Britta von Gehlen, Augustinus von loe, Jan-Erik Jakki Von Lühmann, Francoise von Roy, Carl von Siemens, Gotthardt von Stackelberg, Lilly von Stackelberg, Magnus von Stackelberg, Sabine von Stackelberg, Titti von Stackelberg, Tonia von Stackelberg, Illo von Stackelberg, Mathilde Vrech, Jons Vukorep, Torsten Wacker, Bernhard & Margaret Wagner, Brigitta Wagner, Christian Wagner, Stephan Wagner, Isabel Waidner, Maria Walser, Sylvia Wandtke, Jeremy Wang-Iverson, Natalie Warlow, Marco Wedel, Marlies Weerts, laurence Wegener, Florian Weghorn, Tobias Weise, Lars Weitemeier, Gudrun Westphal, Allison Whitney, Ian Wiblin, Philip Widmann, Marvin Wiechert, Frauke Wiegand, Susanne Wienemann, Henning Wiethaus, Elvia Wilk, Claudio Winter, Richard Winter, Hannah Wolf, Gerrit Woltemath, Jason Wood, Kristofer Woods, Mark Woods, Katharina Wörner, Ugur Yildirim, Jo Zahn, Julieta Zarankin, Ulrich Ziemons, Ulrike Zinke, Pola Zobel, Laura Zrenner, Lina Zuppke, Iavor Zvetanov.