Film
Regie: Ann-Carolin Renninger
Kamera: René Frölke
Schnitt: René Frölke
Producer: Ann-Carolin Renninger, René Frölke
Produktion: joon film
Deutschland
2017, 83 Min
DCP, Farbe/SW
Deutsch auch mit englischen Untertiteln verfügbar
Externe Inhalte: (Youtube, Vimeo, Google Maps, SoundCloud, Shopify)
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Aus einem Jahr der Nichtereignisse
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Willi ist fast 90 Jahre alt und lebt allein auf einem Bauernhof in Norddeutschland. Er spricht gern mit seiner Katze, füttert das Federvieh und geht auf seinen quietschenden Rollator gestützt über das Gelände. Der Garten ist verwildert. Im Haus haben sich vielerlei Gegenstände aus einem langen Leben angesammelt, Relikte vergangener Zeiten. Ab und zu kommt Besuch oder ein Moped fährt vorbei, sonst geschieht nicht viel. Im Wechsel der Jahreszeiten zeichnet der Film ein Porträt vom Alltag des resoluten, ein wenig zerzausten alten Mannes, das zugleich ein visueller Essay über den Zyklus des Lebens ist. Die Kamera macht Beobachtungen in der Natur, filmt Obst und Blüten in voller Pracht. Sie interessiert sich auch für Texturen, das Fell der Katze, das Muster des Kaffeegeschirrs, die Struktur einer Marzipantorte. Hin und wieder fotografiert sie Äpfel oder Gartenstühle aus Plastik wie Stillleben. Die Aufnahmen transzendieren die bloße Abbildung, in ihnen enthalten ist ein Gefühl der Vergänglichkeit, das durch die Fragilität des verwendeten Super-8- und 16-mm-Materials unterstützt wird. Auch die beim Rollenwechsel entstandenen Schwarzbilder machen das Vergehen von Zeit sichtbar. (Berlinale Forum)
„AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE handelt von Mensch, Tier und Dingwelt gleichermaßen, und von Tönen und Texturen: die Oberfläche einer Torte, ein Stück Fleisch, das in der Pfanne vor sich hinbrutzelt, und immer wieder von Katzenfell. Das Flauschige, Weiche, Atmende trifft auf das grisselige Korn des Filmmaterials, das Schnurren auf das Knattern und Quietschen“
„Eineinhalb Stunden Urlaub im Kino. Der entschleunigste Film des Jahres.“
„…the wonderful tactility of these snippets of life is further heightened by the grain of the film stock used to shoot them, which moves supplely between 8 and 16mm images, flecked with stretches of black leader. The intuitive, deeply sensual editing is anyway a marvel throughout, with many of the soundless passages showing the surrounding countryside approaching true reverie…“