Event

04.08.
—08.08.

18:00 - 21:00

Weitere Informationen und Tickets auf den einzelnen Filmseiten

Sommerkino aus Portugal

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Wenn wir im Sommer nicht nach Portugal kommen, kommt Portugal zu uns! Vom 4.-8. August feiern wir im Wolf das portugiesische Kino mit neuen Filmen, Filmgesprächen und passenden Snacks an unserer Bar.

Gemeinsam mit 'Terratreme' und 'Uma Pedra no Sapato', zwei wichtigen Produktionsfirmen für unabhängigen portugiesischen Film, präsentieren wir eine Reihe mit Filmen von vielversprechenden jungen Regisseur*innen, die auf renommierten Festivals weltweit gezeigt und ausgezeichnet wurden und auch hierzulande Sichtbarkeit verdienen. Das junge portugiesische Filmschaffen steckt voller Ideen, sprengt Genregrenzen und feiert die künstlerische Freiheit des Kinos. Und es ist außerordentlich weiblich: Neben dem Omnibusfilm New Female Voices (Três Réalisadoras Portuguesas), der drei Kurzfilme von jungen Regisseurinnen in einem Paket vereint, präsentieren wir Amor Fati von Cláudia Varejão sowie Jack's Ride (No Táxi do Jack) von Susana Nobre, der im Berlinale Forum 2021 uraufgeführt wurde. Varejãos vielfach ausgezeichneter Film Ama-San und Nobres Ordinay Time (Tempo comum) waren beide Teil unserer ersten Verleihkooperation mit 'Terratreme'. Maria Clara Escobars beeindruckend stilsicherer Debütfilm Desterro, der seine Weltpremiere beim Internationalen Filmfestival in Rotterdam erlebte, ist eine brasilianisch-portugiesische Koproduktion. Und schließlich zeigen wir den in Locarno uraufgeführten spielerischen Dokumentarfilm A Pleasure, Comrades! (Prazer, camaradas!) von José Filipe Costa, der seine Protagonist*innen ihre Erfahrungen und Erlebnisse in soziopolitischen Kooperativen im Portugal der 70er Jahre rekonstruieren und nachspielen lässt.

Semesterferien-Special: Student*innen zahlen für alle Screenings der Reihe einen reduzierten Preis von jeweils 4 €.

Donnerstag 4. August, 18:30 Uhr: Amor Fati

Regie: Cláudia Varejão

Portugal / Frankreich / Schweiz 2020
102 Min, Portugiesisch mit englischen Untertiteln

AMOR FATI sucht nach sich ergänzenden Teilen: nach Paaren, Freundinnen, Familien und Tieren mit ihren Besitzerinnen. Sie teilen sich die Intimität des Alltags, Gewohnheiten, Überzeugungen, Geschmäcker und sogar einige äußere Merkmale - eine wunderlich-wunderbare Ähnlichkeit in Verhalten und Optik. Ihre Gesichter und Gesten enthüllen die Geschichten, die sie verbinden. Von den Zwillingsschwestern im Doppelbett bis zum Greifvogelhalter mit Adlergesicht: Dieses Kaleidoskop beweist das Klischee, dass sich angleicht, was sich liebt.

Freitag, 5. August, 18:30 Uhr: Jack's Ride

Regie: Susana Nobre

Portugal 2021, 70 Min, 16mm, Portugiesisch mit englischen Untertiteln

Im Anschluss an die Vorführung findet ein Gespräch mit der Regisseurin via Zoom statt, danach gibt es optional eine kleine Auswahl an portugiesischen Tapas an unserer Bar (für einen Aufpreis von 6€).

Der Film, wunderschön fotografiert und auf 16 Millimetern gedreht, verwebt das Gegenwartsbild einer krisengeschüttelten Region mit den Kinobildern, den Dokumentarfilm mit der Fiktion. (...) Mit Joaquim tritt ein charismatischer, geradezu genrefilmhafter Protagonist ins zeitdiagnostische Bild. In seinen besseren New Yorker Jahren hat sich der stilbewusste Mann eine Garderobe zugelegt, die heute immer noch für einen Auftritt gut ist. Ein Trenchcoat, eigenwillig gemusterte Hemden, sein immer noch volles schwarzes Haar und der Mercedes Elegance verleihen ihm den Appeal eines Serienhelden aus den 70ern. – Esther Buss, DER STANDARD

Samstag 6. August, 18:30 Uhr: A Pleasure, Comrades!

Samstag 6. August, 18:30 Uhr mit Filmgespräch und am 4., 5., 7., 8., und 9.8. um 16:30 Uhr mit dt. Untertiteln

Regie: José Filipe Costa

Portugal 2019, 105 Min, Portugiesisch mit englischen Untertiteln

1975, ländliches Portugal. Im Gefolge der Nelkenrevolution organisieren sich Land und Leute in einer kollektiven Anstrengung neu. Dies zieht Gleichgesinnte aus dem Ausland an, die anreisen, um ehrenamtlich in den neu gegründeten Kooperativen zu arbeiten. Hier werden Alphabetisierung, Gesundheits- und Sexualerziehung angeboten. Der Film lässt Zeitzeug*innen und Protagonist*innen der Bewegung in Erinnerungen schwelgen und die sozialen Interaktionen und Diskussionen dieser Zeit nachstellen. Ein vergnüglicher Film voll erzählerischem Einfallsreichtum. Es lebe das Proletariat, es lebe die sexuelle Revolution!


Im Anschluss an die Vorführung findet ein Gespräch mit dem Regisseur via Zoom statt

Sonntag 7. August, 18 Uhr: Desterro

Regie: Maria Clara Escobar

Portugal / Brasilien / Argentinien 2020, 127 Min, Portugiesisch, Spanisch mit englischen Untertiteln


Im Anschluss an die Vorführung findet ein Gespräch mit der Regisseurin via Zoom statt

Kapitel 1: Laura lebt mit Israël in Sao Paolo eine in Routine erkaltete Beziehung. Kapitel 2: Laura verschwindet in Argentinien. Kapitel 3: Israël scheitert beinah an dem, was dieses Verschwinden mit sich bringt. Desterro verdichtet Entfremdung zu einer lauernden Bedrohung, in wie entleert wirkenden Bildern, keiner Chronologie folgend, räumlich und akustisch desorientierend. Gegen Ende aber bricht Leben ein: Direkt in die Kamera erzählen Frauen, die wie Laura unterwegs sind nach Argentinien, von sich und ihren Erfahrungen – Folie für das emblematische Schlussbild dieses ästhetisch wie emotional radikalen Films über unser aller „desterro“, Exil. (Viennale 2021)

Montag 8. August, 19 Uhr: New Female Voices

Drei vielversprechende Regisseurinnen, drei Kurzfilme, die auf Festivals wie Cannes, Venedig und Rotterdam gefeiert wurden, vereint in einem Paket: PARTY DAY von Sofia Bost, DOGS BARKING AT BIRDS von Leonor Teles und RUBY von Mariana Gaivão stehen für aufregendes, junges Kino aus Portugal - in Teilen gedreht auf 16mm.

PARTY DAY (Regie Sofia Bost, Portugal 2019, 17 Min, OmeU, 16mm)

Mena lebt allein mit ihrer Tochter Clara. Heute ist Claras siebter Geburtstag. Trotz ihrer begrenzten finanziellen Mittel schafft sie es, eine Geburtstagsparty zu organisieren. Der Anruf ihrer Mutter wirft sie jedoch emotional aus der Bahn. Der Film zeigt die Schwierigkeiten Mutter, Tochter, Freundin zu sein und dennoch ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

DOGS BARKING AT BIRDS (Regie Leonor Teles, Portugal 2019, 20 Min, OmeU, 16mm)

Die Schule ist vorbei, und es liegt ein reges Treiben in der Luft. In Porto bevölkern Touristen die Straßen und Cafés. Vicente fährt mit seinem Fahrrad durch die Stadt und beobachtet die Veränderungen, die Tag für Tag stattfinden. Die Stadt ist nicht mehr dieselbe, die Welt verändert sich und er sich auch. Im Kreise seiner Familie und Freunde fiebert Vicente den ersten Sommertagen und dem Beginn eines neuen Lebens entgegen.

RUBY (Regie Mariana Gaivão, Portugal 2019, 25 Min, OmeU)

Ein heißer Sommertag in einem portugiesischen Dorf, der mit einer Abschiedsparty für ihre beste Freundin endet, die nach England zurückkehrt, markiert für Ruby das Ende ihrer Jugend. Ruby ist ein Rohdiamant, voller Energie, die sich in der angenehm lockeren Atmosphäre des Films und der Musik von Sonic Youth widerspiegelt.

Im Anschluss an die Vorführung findet ein Gespräch mit der Regisseurin Mariana Gaivão via Zoom statt.