Film
Regie: Theo Montoya
mit Alejandro Hincapié, Camilo Machado, Alejandro Mendigaña
Kolumbien, Rumänien, Frankreich, Deutschland 2022, 72 Min, Spanisch englischen Untertiteln, FSK 16
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Zum GesamtprogrammAnhell69
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Ein Leichenwagen fährt durch die Straßen von Medellín, der zweitgrößten Stadt Kolumbiens. Ein junger Regisseur liegt im Sarg und erinnert sich an die Vorbereitungen für seinen ersten Film, ein B-Movie über Geister. Die Rollen wollte er mit seinen Freunden besetzten, den jungen queeren Menschen aus Medellín, die gegen ein repressives Umfeld kämpfen. Aber sein Hauptdarsteller, der auf Instagram „Anhell69“ heißt, stirbt an einer Überdosis, wie auch so viele weitere Freunde. Trotzdem entsteht ein Film – es ist aber ein ganz anderer, als geplant.
Halb rekonstruiert, halb imaginiert, erzählt Theo Montoya in seinem Regiedebüt von den Träumen und Ängsten, den Exzessen und der Melancholie einer zerstörten Generation. Sein fluider Film über eine Welt ohne Zukunft, die Kraft der Gemeinschaft und die schmale Grenze zwischen Leben und Tod wurde in der Woche der Kritik der Filmfestspiele in Venedig uraufgeführt und feierte seine deutsche Premiere im internationalen Wettbewerb beim Dok. Leipzig, wo er mit der Goldenen Taube für den besten Film ausgezeichnet wurde. Eine poetische, zutiefst politische Geisterbeschwörung.
Ein furioser filmischer Bewusstseinsstrom, genährt vom menschlichen Lust- und Todestrieb. (Jurybegründung Verleih Goldene Taube Dok Leipzig 2022)
Die Bilder des Films zeigen die Stadt Medellín bei Nacht, Partyszenen und inszenierte Szenen aus dem verworfenen Gespensterfilm, die Sicht der Protagonist:innen ist melancholisch, poetisch und auch erleichternd: Sie leben in der Gegenwart, weil die Zukunft für sie wenig bereit hält und der Tod schneller kommt als anderswo auf der Welt. Der Film ist aber auch eine leidenschaftliche Anklage an die Zustände in Kolumbien, an die vielen Väter, die nicht für ihre Kinder da sind, an die unterdrückenden Normen, die die LGBTQI-Szene Kolumbiens in die Nacht verdrängen, weil sie nur dort an ihren geheimen Orten ausleben können, wer sie sind und an die Polizei, die Regierung, die Narcos und Guerillas, die sich nicht darum kümmern, dass ihre Jungend keine Zukunft hat. Dafür findet Theo Montoya intime, persönliche, sehr ehrliche Bilder und Statements, die noch lange in den Zuschauenden nachhallen werden. (WDR Cosmo)

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