Event

18.
05.

BRD 1979, 16mm, 101 Min, Deutsche OV oder Deutsch mit englischen Untertiteln (tbc)

KineKiez: Elfi Mikesch zu Gast

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Mit der Auflösung des Filmhauses am Potsdamer Platz hat neben dem Arsenal und der dffb auch die Deutsche Kinemathek ihren langjährigen Standort verlassen und im Januar das E-Werk in der Mauerstraße bezogen. Damit die Film-Schätze der Kinemathek auch weiterhin sichtbar bleiben, zeigen vier Berliner Kinos in der monatlichen Reihe "KineKiez" abwechselnd Filme aus deren Archiv. Neben uns dabei sind das Bundesplatz Kino, das Kino Krokodil und das Sinema Transtopia.

Nach Redupers zu Helke Sanders Ehren im Januar zeigen wir im Mai anlässlich des 85. Geburtstags der Regisseurin Elfi Mikesch deren wunderbaren Dokumentarfilm Was soll'n wir denn machen ohne den Tod mit einem anschließenden Gespräch mit der Filmemacherin.

Im Film wird von Geschichten alter Leute erzählt, die von der Außenwelt wenig wahrgenommen werden. Auch die Geschichte zweier alter Frauen, die sich in einem Altersheim gefunden haben. Dazu kommt ein junges Paar, Barbara, Steven und ein Kind, für unbestimmte Zeit in dieses Altenhotel in Hamburg, um die Pensionäre zu betreuen. Trotz mancher Fehler bewältigen sie ihre Aufgabe mit viel Herzlichkeit und Witz. Die Zuschauer erhalten Einblick in den üblichen Tagesablauf eines Altenheims, der allerdings auch durch die unkonventionelle Unterstützung der Leiterin aus dem Rahmen des Normalen fällt. Durch den freundlichen und zärtlichen Umgang der 'Neuen' mit den 'Alten' beginnt eine Kommunikation, die normalerweise in Heimen wegen Personalmangels oder Desinteresse nicht anzutreffen ist. Im Film hat die Melancholie, ausgelöst durch die Konfrontation mit der „alltäglichen“ Hinfälligkeit, den gleichen Stellenwert, wie die klaren Momente der Stärke und Lebensfreude. Ein Plädoyer für die Möglichkeiten individueller Selbstverwirklichung jenseits aller Altersgrenzen. Ein Film, der Mut fordert und macht, indem er in die sonst abgeschiedenen Räume alter Menschen schaut, indem er zuhört und zur Fortsetzung der Kommunikation anregt. (Elfi Mikesch)